
Die Republik Guatemala bekräftigte am 3. Juli ihre Unterstützung für das 2007 von Marokko vorgeschlagene Autonomieangebot, das sie als "einzige ernsthafte, glaubwürdige und realistische Grundlage für eine dauerhafte und endgültige Lösung dieses künstlichen Konflikts" bezeichnete, "unter voller Achtung der territorialen Integrität und nationalen Souveränität des Königreichs".
Diese Erklärung gab der guatemaltekische Außenminister Carlos Ramiro Martinez Alvarado während einer Pressekonferenz in Rabat nach einem Treffen mit seinem marokkanischen Amtskollegen Nasser Bourita ab. Der guatemaltekische Diplomat bekundete zudem die volle Unterstützung seines Landes für Marokkos Bemühungen um eine politische, pragmatische und für beide Seiten akzeptable Lösung dieses regionalen Konflikts.
Beide Seiten betonten ihr Festhalten an den Prinzipien der Souveränität und territorialen Integrität und würdigten die stabilen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Nationen. Sie vereinbarten eine weitere Vertiefung des Austauschs und die Erstellung einer Bilanz der bilateralen Beziehungen zu deren Festigung.
Auf internationaler Ebene unterstrich das Ministertreffen die Bedeutung der Achtung des Völkerrechts, das auf staatlicher Souveränität und der Einhaltung vertraglicher Verpflichtungen beruht. Zudem tauschten sie sich über regionale und internationale Themen aus, insbesondere zur Lage in Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten.
Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit
Beide Länder bekundeten ihren Willen zur Stärkung des gemeinsamen Rechtsrahmens und zur Entwicklung von Projekten in beiderseitigem Interesse. Sie begrüßten die Unterzeichnung einer Kooperations-Roadmap für den Zeitraum 2025-2027 sowie einer Absichtserklärung über akademische und diplomatische Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsinstituten beider Länder.
Die multilaterale Zusammenarbeit wurde ebenfalls thematisiert, insbesondere in den Bereichen Handel, Ernährungssicherheit, nachhaltige Entwicklung, Energie, Bildung, Gesundheit sowie Terrorismus- und Organisierte Kriminalitätsbekämpfung. Beide Seiten betonten die Bedeutung der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs), insbesondere in der Armutsbekämpfung und Klimaschutz.
Migration und Energiewende
In Migrationsfragen würdigten Marokko und Guatemala die Bemühungen im Rahmen des Marrakesch-Pakts, des Rabat-Prozesses und der Erklärung von Los Angeles und bekräftigten ihr Engagement für sichere und geordnete Mobilität.
Wirtschaftlich lag der Fokus auf den Chancen der Energiewende, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien, um Investoren anzuziehen und die Wirtschaft zu dekarbonisieren.
Erwähnenswert bleibt, dass Guatemala im Dezember 2022 als erstes lateinamerikanisches Land ein Generalkonsulat in Dakhla eröffnete - ein deutliches Zeichen der Unterstützung für die marokkanische Position in der Sahara-Frage.
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